

Zoologisches Stichwort
Stamm
Arthropoda
Klasse
Crustacea
Ordnung
Decapoda
Familie
Cambaridae
Gattung
Faxonius |
Synonyme | keine
Trivialnamen | Kaliko
Herkunftsgebiet & Ausbreitung | Der
Kalikokrebs stammt ursprünglich aus Nordamerika. Dort besiedelt
er natürlicherweise ein weiträumiges Verbreitungsareal, das im
wesentlichen das oberen Mississippi-Einzugsgebiet und
angrenzende Gewässersysteme umfasst. Durch die bei uns
verbotene Vermarktung und Nutzung als 'lebender Angelköder'
wurde er in Nordamerika vielfach verschleppt. Überzählige
Köderkrebse wurden dabei häufig einfach ausgesetzt und gründeten
dann neue Bestände. Vermutlich über diesen Einschleppungspfad
gelangte der Kalikokrebs schließlich auch nach Europa Mit max.
10 cm Körperlänge ist der Kalikokrebs ansonsten ein relativ
kleiner Krebs. Biologie &
Lebensweise | Der
Kalikokrebs bevorzugt pflanzenreiche, stehende oder langsam
fließende Gewässer mit einem lehmig-schlammigen und weichen
Bodengrund - Lebensräume also, die in der Oberrheinebene
verbreitet vorkommen. Daneben ist er auch im Rhein selbst und
vielen Baggerseen zu finden. Der Kalikokrebs gräbt in geeignetem
Bodengrund tiefe Wohnröhren. In diesen kann er lange verweilen
und sogar ein Austrocknen der Gewässer über mehrere Monate
überdauern.
Zudem toleriert er Wassertemperaturen bis 30 Grad und kommt mit
geringen Sauerstoffkonzentrationen zurecht. Damit gehört er
vermutlich zu den Arten, die vom Klimawandel profitieren. Die
Weibchen tragen im Winter bis zu 500 Eier, aus denen bereits im
zeitigen Frühjahr ab März die Jungtiere schlüpfen.
Diese zeigen bei optimalen Wassertemperaturen und genügend
Nahrung ein sehr schnelles Wachstum und können bereits nach 4
Monaten geschlechtsreif werden.
Die Lebenserwartung ist mit 2-3 Jahren dafür vergleichsweise
gering, heimische Krebsarten werden häufig erst in diesem Alter
geschlechtsreif! Status &
aktuelle Verbreitung |
In den frühen 1990er Jahren gab es die ersten Funde im Südwesten
Deutschlands. Seit seiner Entdeckung in der Nähe von Baden-Baden
(Pfeil) hat sich der Kalikokrebs in der Oberrheinebene rasch
ausgebreitet. Auch aus Frankreich, Rheinland-Pfalz, Hessen, und
Nordrhein-Westfalen werden vermehrt Vorkommen gemeldet.
Invasiv oder nicht invasiv? | Die
invasiven Arten bedrohen unsere heimischen Krebse dabei neben
direkter Konkurrenz vor allem durch die Übertragung einer
tödliche Tierseuche, der sogenannten Krebspest, dies gilt auch
für den Kalikokrebs. Unter geeigneten Bedingungen erreichen
Kalikokrebse hohe Bestandsdichten von mehr als 10 Tieren pro
Quadratmeter. Sie wirken dann als ökologischer Störfaktor für
seltene heimische Tiere und Pflanzen.
Weiterführende Literatur & Links
Chucholl, C.; Blank, S. & Brinker, A. (2017): Der Schutz der
Flusskrebse, ein Leitfaden - Ministerium für Ländlichen Raum
und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Stuttgart, 84 S.
Kontakt | Ralph
O. Schill, umwelt@vdst.de |